Warum gibt es soviel Leid in der Welt (wenn es einen Gott gibt)?
Vielleicht hast du in deinem eigenen Leben viel Leid erfahren oder du siehst das Leid in dieser Welt und fragst dich, wie es dann überhaupt einen Gott geben kann. Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Trotzdem möchten wir versuchen, einige Antworten zu geben, die uns selber geholfen haben.
Wir unterscheiden zwischen a) Leid in der Welt und b) persönlich erfahrenem Leid.
Persönlich erfahrenes Leid ist verbunden mit Verlust, Trauer oder Sorgen und es wäre fatal, hier einfach eine pauschale Antwort zu geben. Sowohl auf persönlich erfahrenes als auch generelles Leid in der Welt werden wir später noch konkret eingehen.
Doch zunächst wollen wir uns die Frage stellen, warum es überhaupt Leid in dieser Welt gibt. Ist Leid nicht der Beweis dafür, dass Gott überhaupt nicht existiert? Wenn wir uns den Schöpfungsbericht der Bibel anschauen, dann stellen wir fest, dass Gott alles perfekt geschaffen hat (vgl. 1. Mose 1 Vers 31). Aber wenn wir in unsere Welt schauen, dann ist vieles nicht perfekt! Und hier kommt der Punkt: Gott hat uns Menschen geschaffen, dass wir in Einklang mit der Natur, mit anderen Menschen und mit Gott leben. Sozusagen in einer Liebesbeziehung. Doch in einer Liebesbeziehung gibt es nur Freiwillige. Wenn ich meine Frau vor die Wahl gestellt hätte: „Entweder du liebst mich freiwillig oder ich zwinge dich dazu, mich zu lieben!“ hätte sie nicht wirklich eine Wahl. Weil Gott uns Menschen wirklich liebt, gibt auch er uns die freie Wahl. Jeder Mensch kann sich freiwillig für oder gegen eine Beziehung mit ihm entscheiden. Doch die Menschen wollten selber wie Gott sein und entschieden sich für ein Leben ohne ihn. Deshalb leben wir alle erstmal ohne eine Beziehung zu Gott. Dadurch kamen Ungerechtigkeit, Egoismus, Hass, Machtstreben, Rücksichtslosigkeit, Tod und vieles mehr in die Welt. Die Folgen sind gravierend. Z.B. ist die Ursache, dass viele Menschen in der Welt hungern, keine Nahrungsmittelknappheit, sondern ein Problem unseres Egoismus.
Es gibt mehr als genug Lebensmittel, dass jeder auf der Erde satt werden kann. Doch in Deutschland wird Getreide zum Heizen verwendet, weil es günstiger als Heizöl ist (vgl. wissenschaft.de). Oder Banken nutzen Getreide als Spekulationsgeschäft, wodurch die Preise so hoch sind, dass in armen Ländern bis zu 80% des Familieneinkommens für Nahrung ausgegenben werden muss (vgl. welt.de). In Afrika werden Hilfsgüter nicht weitergeleitet, weil korrupte Beamten Schmiergelder verlangen… Es sind aber auch nicht nur die „Anderen“, die dazu beitragen. Nach Angaben der FAO werden jährlich ein Drittel der Weltproduktion (!) an Nahrungsmitteln weggeworfen oder nicht einmal geerntet (vgl. welt.de). Diese Liste lässt sich weiter fortsetzen. Ist also die Frage „Warum lässt Gott soviel Leid in der Welt zu?“ berechtigt oder hätte Gott nicht das Recht, uns diese Frage zu stellen? Auch viele Umweltkatastrophen sind durch Ausbeutung der Natur Menschengemacht. Und ob wir es wollen oder nicht – wir sind Teil des Systems und tragen direkt oder indirekt dazu bei.
Wenn wir persönliches Leid erfahren haben, reicht kein billiger Trost wie „Kopf hoch“ oder „wird schon wieder“. Oft verstehen wir es nicht und stellen uns die Frage nach dem „warum“. Wie wir oben festgestellt haben, haben sich die Menschen entschieden, ohne Gott in der Welt zu leben. Deshalb ist aus einer perfekten eine unperfekte Welt geworden und wir haben mit den Folgen zu kämpfen: Tod, Krankheit, Genfehler und Leid… Manchmal sind es aber auch die Konsequenzen unseres ungesunden Lebensstils, die Krankheiten hervorrufen. Doch auch hier stellt sich die Frage: Hätte Gott nicht helfen können? Fest steht, dass Gott unsere Gebet hört und es ihm nicht egal ist, wenn es uns schlecht geht. „Nahe ist der Herr denen, die ein gebrochenes Herz haben. Er rettet alle, die ohne Hoffnung sind.“ ist eine Erfahrung von König David, die er im Psalm 34 Vers 19 festgehalten hat. Doch auch in unserer Zeit haben schon viele Menschen erlebt, dass sie bei Gott Trost und neue Kraft erhalten haben. „Alle, die auf den Herrn vertrauen, bekommen immer wieder neue Kraft“ (Jesaja 40 Vers 31) ist kein billiger Trost im Leid, sondern eine Erfahrung und gleichzeitig ein Versprechen der Bibel. Dies erlebt man nur, wenn man Gott um Hilfe bittet. Gott ist aber kein Wunschautomat, der immer so handeln muss, wie wir es ihm vorschreiben. Ja, Gott kann definitiv Wunder tun, aber er ist und bleibt souverän. Doch egal, was kommt: Gottes Nähe ist spürbar und seine Hilfe erlebbar, wenn wir zu ihm beten. Gott ist nicht nur immer für uns da, sondern er fühlt auch mit und versteht uns. Als Jesus auf diese Erde kam, hat auch er Leid, Trauer und Schmerz erfahren. Er weiß, was es bedeutet zu leiden. Gott kann und wird uns in schweren Zeiten immer zur Seite stehen. Das durfte ich (Steffi) selbst schon viele Male erleben. Gott schenkt Trost und verändert Situationen zum Guten. Gott meint es immer gut mit uns Menschen.
Todkrank und trotzdem inneren Frieden
Philipp Mickenbecker wurde als einer der „The real life Guys“ bekannt und seine Geschichte ging um die Welt. Philipp berichtete authentisch über sein Leiden, aber auch seine große Hoffnung, die über den Tod hinausgeht. Er ist am 9.6.2021 von uns gegangen, aber sein Umgang mit Leid gibt auch heute noch vielen Hoffung.
Wir durften ihn ein paar Monate vorher persönlich kennenlernen und können bestätigen, dass seine Freude echt und keine Show war.
Im Kanal „Life Lion“ berichtet er ausführlich von seiner Krebserkrankung.
Für uns ist er ein echtes Vorbild. Danke.